Zuletzt aktualisiert am 1. März 2014 von Birk Karsten Ecke
Elbląg – früher Elbing – ist mit etwa 127.000 Einwohnern eine der größeren Städte der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren. Nahe Elbląg münden die Flüsse Elbląg (Elbing) und Nogat in das Frische Haff. Die Stadt wurde 1237 gegründet und war bald eine der führenden Hansestädte im baltischen Raum. Im Laufe der Jahrhunderte wurden in Elbląg Bücher von unschätzbarem Wert im Stadtarchiv angesammelt. Der größte Teil dieser Bücher ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 verschollen.
1920 kamen weite Gebiete des Kreises Elbing auf Grund der Bestimmungen des VERSAILLER VERTRAGES an die FREIE STADT DANZIG STADT DANZIG. Die Stadt Elbląg verblieb bei Deutschland und wurde aus Westpreußen herausgelöst und Ostpreußen zugeschlagen. In dieser Zeit begann ein erster wirtschaftliche Niedergang der Stadt Elbląg, der in der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise noch verstärkt wurde. Die Jahre der Nationalsozialistischen Diktatur brachten wieder einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung – allerdings auch durch Zwangsarbeit und das unweit liegende KONZENTRATIONSLAGER STUTTHOF. Der Vormarsch der ROTEN ARMEE ab Januar 1945 und die verbissene Verteidigung der Stadt durch die die Deutsche Wehrmacht brachte Elbląg eine fast vollständige Zerstörung – nur sechs Häuser der Altstadt blieben unversehrt.
Nach dem Ende des ZWEITEN WELTKRIEGES wurde die deutschstämmige Bevölkerung fast vollständig vertrieben. Elbing wurde polnisch und hieß fortan Elbląg. Ab 1990 wurde die Altstadt unter Verwendung regionaler historischer Bauformen wieder aufgebaut. Elbląg begann langsam wieder an Attraktivität zu gewinnen, ohne dass die wiederaufgebauten Bauten kitschig wirken. Dieser Aufbau ist bis heute an jeder Ecke der Altstadt zu spüren – eine eigenartige Stimmung, die uns auf unserer Reise durch die Masuren immer wieder wieder begegnet ist. Polen ist wahrscheinlich das osteuropäische Land, dass sich am deutlichsten ohne Wenn und Aber an westeuropäische Standards anlehnt – mit Fleiß, ohne Jammern an verlorene Gebiete und einer pragmatischen Einstellung zur Geschichte, die von den heutigen Generationen glücklicherweise ohnehin nicht mehr zurückzudrehen ist. Eine neue Generation hat das politische und wirtschaftliche Geschehen an sich gerissen – echte Europäer und dem Westen zugewandt.
Alle Fotos auf dieser Seite © 2011 by Bert Ecke und Birk Karsten Ecke mit
¦¦ Nikon D90 ¦ AF-S DX NIKKOR 18-200 mm 1:3,5-5,6G ED VR Ⅱ
¦¦ Nikon D300S ¦ AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3,5-5,6G ED VR ¦ SIGMA 10-20mm F3.5 EX DC HSM
¦¦ DxO Optics Pro 6.6
Bild: Das Markttor in Elbląg – früher Elbing in Westpreußen.
Bild: In der Altstadt von Elbląg – früher Elbing in Westpreußen.
Bild: Blick vom Markttor von Elbląg – früher Elbing in Westpreußen – auf die Neustadt.
Bild: Lockerer Umgang mit der eigenen Geschichte. Sowjetischer T34 Panzer in Regenbogenfarben. Die meisten Polen haben das Ende des Zweiten Weltkrieges nicht als Befreiung erlebt, denn das polnische Stadtgebiet wurde einfach nach Westen verschoben.
Bild: Das moderne Elbląg – früher Elbing. Antiquierte Straßenbahn, die nach der Wende aus Mainz nach Elbląg kam.
Bild: In der Nikolaikirche zu Elbląg – früher Elbing.
Bild: Das obligatorische Denkmal zu Ehren des Papstes Johannes Paul II. – Karol Józef Wojtyła – an der Nikolaikirche zu Elbląg – früher Elbing.
Bild: In der Altstadt von Elbląg – früher Elbing.
Bild: Das Bäckerdenkmal in Elbląg – früher Elbing in Westpreußen.
Bild: Blick vom Markttor auf die Altstadt Elbląg – früher Elbing – mit der Nikolaikirche.