Review: Das Weitwinkelobjektiv CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF – Ein Objektiv für den NIKON FX Bildsensor

Zuletzt aktualisiert am 19. April 2019 von Birk Ecke

Das Weitwinkelobjektiv CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF ist ein Objektiv für Fotoprofis. Das Objektiv hat keinen eigenen Prozessor und auch keinen eigenen Antrieb für einen Autofokus. Die Parameter müssen vollständig manuell eingestellt werden – und das gilt sowohl für die Blende als auch die Entfernung. Auch ein von der Kamera gesteuerter Autofokus wird nicht unterstützt. Die Belichtungsmessung erfolgt selbstverständlich durch die gesamte Optik. Die Belichtungszeit wird am Kamerabody eingestellt.

Bei NIKON D300s, D700 & Co. sollten Brennweite und Lichtstärke des Distagon T* 2,8/25 ZF in den Kameraeinstellungen eingetragen werden – ([MENU] → [SYSTEM] → [OBJEKTIVDATEN]). Danach lässt sich das Objektiv im manuellen Modus [M] problemlos verwenden. Blende und Entfernung werden an den entsprechenden Objektivringen eingestellt, was nach einer kurzen Eingewöhnungszeit problemlos funktioniert. Bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen kann der Entfernungsring auf UNENDLICH (∞) eingestellt werden und auch dort bleiben, weil bei diesem Objektiv alle Distanzen größer als 2 Meter einer unendlichen Entfernung entsprechen.

Bezüglich der mechanischen Qualität lässt das CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF keine Wünsche offen. Das Objektivgehäuse ist aus Metall gefertigt und schwarz lackiert, aber nicht mit Gummi oder Kunststoff ummantelt. Die Haptik dieses Objektivs ist daher komplett anders als bei denen von NIKON oder SIGMA. Die Bajonettplatte ist aus Hartchrom. Selbst die Gegenlichtblende ist aus einer leichten Metalllegierung – Magnesium oder Aluminium, was unter den technikbegeisterten Mitgliedern meiner Familie nicht abschließend geklärt werden konnte.

Die Linsen bestehen zweifellos aus hochwertigem Glas, was in Verbindung mit dem Metallgehäuse zu einem kernigen Gewicht von deutlich mehr als 500 Gramm für dieses kompakte Objektiv von nicht einmal 100 Millimeter Länge und einem Filterdurchmesser von 58 Millimetern führt. Wer auch immer bisher mein Distagon T* 2,8/25 ZF in der Hand hatte, war beeindruckt. Der Einstellring für die Blende rastet satt in den einzelnen Blendenstufen ein und der Einstellring für die Entfernung zum Motiv bietet einen angenehmen Widerstand. Dem Objektiv liegt ein handsigniertes Abnahmeprotokoll bei.

Wie alle Weitwinkelobjektive hat das CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF keinen Bildstabilisator, was bei einer derart hohen Lichtstärke aber auch bei schlechteren Lichtverhältnissen kein Problem für Freihandfotos darstellt. Bis zu Belichtungszeiten von etwa 1/25 Sekunden sind je nach ruhiger Hand Freihandaufnahmen möglich. Bei Aufnahmen in Dämmerung oder Dunkelheit mit langen Belichtungszeiten empfiehlt sich – wie immer unter solchen Bedingungen – ein stabiles Objektiv. Leider befindet sich im Lieferumfang des Distagon kein Köcher, was beim Preis dieses Objektivs unverständlich sein sollte. Auch fehlt dem Distagon T* 2,8/25 ZF eine Abdichtung am Bajonett – ebenfalls schade.

Die optische Qualität des CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF lässt keine Wünsche offen. Wer bereit ist, in seine Fotos eine gewisse Sorgfalt zu stecken, wird mit knackscharfen Bildern auch bei schlechten Lichtverhältnissen belohnt. An meiner NIKON D700 mit ihrem Vollformatsensor sind bei den Fotos keinerlei Vignettierungen erkennbar. Die größte Blende – entsprechend kleinster Blendenzahl – beträgt 2,8. Das sind im praktischen Einsatz Welten zu normalen Weitwinkelobjektiven, die in der Regel mit kleinsten Blendenzahlen von 3,5 oder 4,5 aufwarten können.

Wer bereit ist, sich mit dem Thema Fotografie tiefgreifender auseinanderzusetzen und eine Profikamera besitzt oder Fotoprofi ist, bekommt aus meiner Sicht mit dem Distagon T* 2,8/25 ZF aus dem traditionsreichen Hause CARL ZEISS ein traumhaftes und zugleich solides Werkzeug für die kreative Fotografie. Es setzt wie alle Profigeräte handwerkliches Geschick und mehr als grundlegende Kenntnisse voraus, entschädigt dann aber mit ausgezeichneten Ergebnissen. Diejenigen, die immer und überall die Automatikprogramme und den eingebauten Blitz ihrer Spiegelreflefexkameras verwenden, sollten die Finger von diesem Objektiv lassen. Sie werden mit dem CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF, ohne ihre fotografischen Fertigkeiten weiterzuentwickeln, niemals gute Fotos machen können.

Zur Information für Nutzer anderer Bajonettverschlüsse als NIKON F: Das Objektiv CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 gibt es selbstverständlich auch mit dem M 42 ZS Schraubbajonett – einer Eigenentwicklung von CARL ZEISS – und bis heute einer der weitgehend unterstützten Standards bei Schnittstellen zwischen Kamerabody und Objektiv. Für nicht NIKON, CANON, SONY oder PENTAX Nutzer gibt es für die ZEISS Objektive entsprechende Adapterringe, die ein Benutzen dieser hochwertigen Objektive auch an anderen Kamerasystemen gestatten. Besitzer einer Spiegelreflexkamera von CANON können direkt auf das E-Bajonett und die einer SONY auf das A-Bajonett zugreifen, für PENTAX gibt es das K-Bajonett.

Eine wichtige Anmerkung für Nutzer einer NIKON D90: Für diese Kamera ist das ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF nicht geeignet. Bei der D90 lässt sich das Objektiv nicht manuell im Kameramenü eintragen. Die am Blendenring eingestellte Blende wird nicht übertragen und auch Einstellen der Belichtungszeit im manuellen Modus [M] ist nicht möglich. Das gilt wahrscheinlich auch für Kameras, die preislich unterhalb der NIKON D90 angesiedelt sind bzw. auch für die teurere NIKON D7000 (wurde von mir nicht getestet!). Die NIKON D5000 verweigert jedwedes Foto mit der Bildschirmmeldung “Kein Objektiv”.

UVP D: CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF (inkl. Störlichtblende): ca. 899,- EURO (Stand 2012-03-11)

NIKON D700 mit Objektiv CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF. Brennweite 25 mm - Blendenöffnung f 11 - Verschlusszeit 30 s - ISO 200 - Handblitz.

NIKON D700 mit Objektiv CARL ZEISS Distagon T* 2,8/25 ZF.
Brennweite 25 mm – Blendenöffnung f 11 – Verschlusszeit 30 s – ISO 200 – Handblitz.

Externe Links

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https://www.nikon.de

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