Zuletzt aktualisiert am 3. März 2020 von Birk Ecke
CentOS Linux ist ein kostenfreies OpenSource Betriebssystem, das auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basiert und zu diesem binärkompatibel ist. Anders als beim kommerziellen Red Hat gibt es keine kostenpflichtigen Supportverträge. Genau wie Red Hat bietet CentOS Linux einen Langzeitsupport an. Updates sind für 6 Jahre verfügbar. Die Langzeitunterstützung macht CentOS eigentlich auch als Betriebssystem für den Alltag interessant. Allerdings ist CentOS – wie auch Red Hat – eindeutig für den langfristigen Einsatz auf Servern mit erprobter und (für Red Hat) zertifizierter Hardware konzipiert.
Auf modernen Rechnern mit Prozessoren von Intel führt dieser Umstand bei der Installation immer wieder zu Problemen. Auf meinem Ultrabook Acer Swift 1 SF113-31 13,3″, das ich 2017 als Zweitlaptop erworben habe, meldete sich das Installationsprogramm von CentOS 7.6 kurz nach dem Start mit vier traurigen Pinguinen und dem Text:
Warning: Intel Processor - this hardware has not undergone upstream testing.
Wenn man dann die ENTER Taste ↵ drückt, wird CentOS 7.6 zwar installiert, aber nach dem Neustart hat man wieder die selbe Situation. Diese Problematik wird durch den reichlich in die Jahre gekommenen verwendeten Betriebssystemkernel – Stand April 2019 ist es immer noch 3.10.XXX – verursacht. Auf einem Server ist die Verwendung eines alten Kernel ja nicht unbedingt schlecht, denn es gibt bis Ende Juni 2024 Updates. Es gibt in diversen Foren im Internet Anleitungen, wie man den Betriebssystemkernel auf eine aktuelle Version upgraden kann, aber damit ist man von unbekannten Fremdquellen abhängig und muss basteln.
Wirklich vertrauenserweckend ist die Situation für ein Produktivsystem nicht. Alternativ könnte man den Kernel auch selbst kompilieren, aber das bedarf dann schon eines gewissen Systemwissens und eines zeitlichen Einsatzes – immer wieder nach jedem Kernel Update. CentOS hatte immer den Anspruch, ein Serverbetriebssystem zu sein und war niemals für die Verwendung auf dem Desktop oder auf Mobilgeräten optimiert. Auf älterer Hardware oder in virtuellen Maschinen tritt das beschriebene Phänomen übrigens nicht auf. Auf einer virtuellen Maschine unter Parallels Desktop Mac und meinem uralten Laptop SONY VAIO ließ sich CentOS 7.6 problemlos installieren und läuft stabil und mit guter Performance.