Zuletzt aktualisiert am 31. März 2018 von Birk Ecke
Vor genau 25 Jahren, am 7. Oktober 1991 wurde das heute mehr denn je populäre JPEG Format der Öffentlichkeit vorgestellt. JPEG ist ein freies und standardisiertes Dateiformat, das von der Independent JPEG Group veröffentlicht wurde. Die Standardisierung erfolgte allerdings erst ein Jahr später. Mit dem Siegeszug der Digitalkameras kam auch die Popularität von JPEG. Jede Digitalkamera kann mindestens JPEG Dateien erzeugen – und wohl niemand kann beziffern, wie viele JPEG’s heute auf Smartphones, Tablets, Festplatten und im Internet existieren. Es muss aber eine unglaublich hohe Zahl sein.
Eigentlich bietet das JPEG Format für Fotografen ja eher Nachteile: Ein einmal kodiertes JPEG Bild lässt sich auf Grund des Kompressionsalgoritmus das Foto nie wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen und die Farbtiefe ist – zumindest in der Praxis – auf 8 Bit beschränkt. Gerade die Beschränkung der Farbtiefe bremst aber die Kapazität moderner Kameras aus. Selbst Einsteiger DSLR’s können heute mit 12 Bit Farbtiefe umgehen, gute Kameras auch mit 14 Bit. Zum Vergleich:
- 8 Bit Farbtiefe entsprechen 256 Farbabstufungen je Farbe (Primärfarben rot, grün, blau)
- 12 Bit Farbtiefe entsprechen 4096 Farbabstufungen je Farbe (Primärfarben rot, grün, blau)
- 14 Bit Farbtiefe entsprechen 16384 Farbabstufungen je Farbe (Primärfarben rot, grün, blau)
Nicht zuletzt lässt sich der Weissabgleich der Fotos nachträglich nicht mehr verändern – und ausgefressene Lichter und abgesoffene Schatten sind nicht mehr zu retten!
Was das JPEG Format dennoch so populär macht ist zweifellos die gute Kompressionsrate und die daraus folgende relativ kleine Dateigröße sowie die freie Verfügbarkeit. Wer jemals Fotos auf einem Fotodrucker in einem der großen Drogerie- oder Elektromärkte ausgedruckt hat weiss, dass an JPEG kein Vorbeikommen ist. Die können einfach nur dieses Dateiformat drucken. So wie jede Digitalkamera auch, kann jeder RAW Konverter das JPEG Format exportieren. Was man aber als als ambitionierter Fotograf verinnerlichen sollte:
- Bilder im RAW Format mit der höchst möglichen Farbtiefe (12 oder 14 Bit) aufnehmen.
- Im Workflow so lange wie möglich mit RAW oder PSD oder unkomprimiertem TIFF arbeiten und erst zum Schluss in JPEG konvertieren.
Dennoch wünsche ich dem JPEG Format alles Gute zum Geburtstag und ein langes Leben!