Zuletzt aktualisiert am 5. September 2013 von Birk Karsten Ecke
Für Städtereisen habe ich mir nach langem Überlegen für meine NIKON D700 das Zoomobjektiv AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR zugelegt. Der Grund liegt im Wesentlichen darin, dass ich mit der Bildqualität des Superzoom AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3,5-5,6G ED VR zumindest an der NIKON D700 mit ihrem Bildsensor im Kleinbildformat nicht wirklich zufrieden bin.
Das AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3,5-5,6G ED VR verzeichnet mir persönlich beim Fotografieren im vom Menschen gestalteten Umfeld mit meist klaren Linien eindeutig zu stark – so stark, dass sie mit Profiprogrammen wie Adobe Lightroom 4 oder Phase One Capture One Pro 7.1 nicht vollständig herausrechenbar ist. Für die Landschaftsfotografie mag dieser Umstand zumindest auf den ersten Blick nicht auffallen, aber in der Stadt geht so etwas gar nicht.
Haptik
Das AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR besteht zu einem guten Teil aus Kunststoff – genau wie das AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3,5-5,6G ED VR auch. Bei Kälte muss das nicht unbedingt nachteilig sein. Die Einstellringe für Entfernung und Zoom laufen angenehm schwergängig, sind aber nicht sonderlich handschmeichelnd. Das AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR ist gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet, so dass es an einer ebenfalls abgedichteten NIKON D700 oder auch der D300s auch mal bei schlechtem Wetter verwendet werden kann.
Optische Leistung
Präferenzen
Mir war wichtig, ein Zoomobjektiv mit einer möglichst geringen Verzeichnung an einer Spiegelreflexkamera mit Kleinbildsensor zu bekommen. Der Zoom-Bereich sollte von moderatem Weitwinkel bis moderatem Zoom gehen. Ich will das Objektiv meist als “Immer Drauf” für die Street Photography oder Reportagefotografie in Städten verwenden. Dazu benötige ich in der Regel keine Brennweiten bis zu 300 Millimeter.
An einem Katerspaziergang am vergangenen Samstag habe ich das AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR zum ersten Mal ausprobiert. Zum Beurteilen der Verzeichnung habe ich an einem Zaun am Justizpalast im Nürnberger Stadtteil Gostenhof einige Fotos im RAW Format mit einer Brennweite von 120 mm und verschiedenen Blenden gemacht. Die Bilder habe ich zum einen mit Phase One Capture One 7.1 sowie Adobe Lightroom 4.2 entwickelt. Beide professionelle RAW Konverter sind mit den Objektivdaten des AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR kalibriert.
Verzeichnung bei Phase One Capture One 7.1
Wie Sie sehen, kann Phase One Capture One 7.1 die Verzeichnung des AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR komplett herausrechnen. Alle Zaunlatten sind gerade.
Verzeichnung bei Adobe Lightroom
Auch Adobe Lightroom kann die Verzeichnung des AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR komplett herausrechnen. Alle Zaunlatten sind gerade.
Bokeh
Das AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR bietet bei Verwendung einer größeren Brennweite und der größten Blende von f/4 auch die Möglichkeit, Bilder mit einem schönen Bokeh zu machen. Eventuell durchscheinende Lichter werden schön kreisförmig.
Bilder mit hohem Kontrastumfang
Solche Fotos sind nicht allein vom Design des digitalen Bildsensors abhängig. Ein digitaler Bildsensor ist anders als ein analoger Film davon abhängig, dass das Licht genau senkrecht auf die Sensorebene fällt. Mit der Qualität der Linsen und der Gegenlichtblende steht und fällt daher unter schwierigen Lichtverhältnissen die Qualität der Fotos. Das untenstehende Foto zeigt eindrucksvoll, weshalb man unbedingt im RAW Format fotografieren sollte – man kann einfach mehr aus den Fotos herausholen.
Fazit
Für die ersten Bilder bin ich sehr zufrieden mit dem Zoomobjektiv AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR in Verbindung mit der NIKON D700. Inwieweit der Brennweitenbereich für Schnappschüsse in der Street- und Reportagefotografie wirklich ausreichend ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.