Zuletzt aktualisiert am 23. Februar 2019 von Birk Karsten Ecke
Ich bin ein Freund von Objektiven mit Festbrennweite, weil diese eigentlich eine besonders gute Abbildungsleitung bieten sollten. Deshalb habe ich mir für die OLYMPUS OM-D E-M1 das LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 angesehen. Die Brennweite von 25 mm entspricht am Micro Four Thirds Sensor der OM-D einem Bildwinkel eines 50-mm-Objektivs an einer Kamera mit Kleinbildsensor, ist also in diesem Fall eine Standardbrennweite. Meine Erfahrungen mit dieser Festbrennweite können Sie in diesem Artikel lesen.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören Stand Dezember 2014
- Objektiv LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4
- Objektivdeckel
- Gehäuse-/Objektivrückdeckel
- Gegenlichtblende
- Transportbeutel
Schon um die Frontlinse zu schützen, empfiehlt sich die Anschaffung eines hochwertigen UV-/Haze Filters mit 46 mm Gewindedurchmesser, zum Beispiel von B+W.
Haptik und Verarbeitung
Zuerst einmal: Das LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 wird von PANASONIC vertrieben und wahrscheinlich auch hergestellt. Wer hier hier die Haptik der edlen Objektive von CARL ZEISS mit ihrem Metallkorpus erwartet, wird erst einmal schwer enttäuscht sein. Gleiches gilt übrigens auch für die Abbildungsqualität im RAW Modus, doch dazu später mehr.
Der Korpus ist komplett aus hochwertigem Kunststoff, das Bajonett ist aus Metall. Dafür ist das LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 mit nur etwa 250 Gramm Gewicht (inklusive einem bei mir obligatorischen UV/Haze Filter) der ideale Begleiter auf Reisen. Sowohl an der größeren OM-D E-M1 als auch an der kleineren OM-D E-M5 ergibt sich auch ohne Batteriegriff eine ausgezeichnete Balance.
Der Ring für die manuelle Einstellung der Schärfeebene ist gummiert und lässt sich mit einem angenehmen Wiederstand einstellen. Allerdings hat der Ring keine Markierung für die Entfernung und er lässt sich unendlich drehen, ohne Anschlag. Das ist beim manuellen Einstellen der Schärfe erst einmal ungewohnt und braucht etwas Eingewöhnungszeit.
Die Umstellung zwischen Autofokus und manuellem Fokus kann ausschließlich an der Kamera vorgenommen werden. Am LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 gibt es keinen Umschalter. Das ist für ein Objektiv, das in der Profiliga mitspielen will, meiner Meinung nach neben der fehlenden Entfernungsskala nicht akzeptabel.
Das Bajonett rastet bei der Montage an den Kamerabody satt ein. Hier zeigt sich ohne Zweifel die gute Verarbeitung mit engen Toleranzen. Der rote Punkt erleichtert das Finden des richtigen Winkels. Das Bajonett des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 hat keine Dichtungen und es gibt auch keine Angabe zum Spritzwasserschutz!
Abbildungsqualität
Technische Daten LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4
- Bajonettanschluss/Auflagemaß:
Micro Four Thirds. - Optischer Bildstabilisator:
Nicht vorhanden.
Wird kameraseitig realisiert. - Blendentyp:
7 Lamellen. - Größte Blendenzahl:
16. - Kleinste Blendenzahl:
1,4. - Entfernung:
0,3 Meter bis ∞. - Masse:
Etwa 250 Gramm.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf die Verwendung des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 mit der OLYMPUS OM-D E-M1.
RAW Format – Verzeichnung
Die RAW Fotos des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 an der OLYMPUS OM-D EM-1 zeigen nicht korrigiert eine starke tonnenförmige Verzeichnung. Diese Verzeichnung ist über alle Blendenzahlen gleich stark ausgeprägt. Da ambitionierte Hobbyfotografen und Profis aber aus guten Gründen im RAW Format arbeiten, ist die starke Verzeichnung des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 mehr als ärgerlich, zumal bei dem hohen Anschaffungspreis für dieses Objektiv.
Mit einem guten RAW Konverter, der die Kombination aus Kamerabody OLYMPUS OM-D E-M1 und Objektiv LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 unterstützt, lässt sich die tonnenförmige Verzeichnung komplett korrigieren. Allerdings ist das ein zusätzlicher Schritt im Workflow, den man nicht vergessen darf.
JPEG Format – Verzeichnung
Die im nicht korrigierten RAW Foto deutlich sichtbaren tonnenförmigenVerzeichnungen des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 werden von der Bildverarbeitungsengine der OLYMPUS OM-D E-M1 bei allen Blendenzahlen restlos herausgerechnet.
RAW und JPEG – Bildschärfe, Vignettierung chromatische Abberation
Die Fotos sind sowohl in der Bildmitte als auch am Bildrand knackig scharf. Vignettierungen sind sehr gering und nur am Bildschirm in starker Vergrößerung feststellbar. Chromatische Abberationen lassen sich nicht feststellen.
Preis
Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 629,- € spielt das LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 in der Liga der Oberklasse vergleichbarer Objektive mit. Der Straßenpreis liegt beim großen Online Händler bei 499,- € (Stand 01.01.2015), was immer noch sehr ambitioniert ist. Zum Vergleich: Das sehr hochwertige CARL ZEISS Planar T* 1,4/50mm ZF.2 (für NIKON) oder ZE (für CANON) kostet 649,- € und ein NIKON AF-S Nikkor 50mm 1:1,4G Objektiv knapp unter 400,- €, das sind wohlgemerkt Objektive für Sensoren im Kleinbildformat.
Fazit
Wer Objektive mit Festbrennweiten bevorzugt ist mit dem LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 an der OLYMPUS OM-D E-M1 gut bedient, wenn:
- Man im RAW Format fotografiert und einen geeigneten RAW Konverter, der die Kamera-Objektiv-Kombination unterstützt.
- Man im JPEG Format fotografiert.
Eine ausgesprochene Stärke des LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 ist die durchgängige Bildschärfe und die ausgesprochen geringe Vignettierung sowie die nicht feststellbare chromatische Abberation. Wegen der starken tonnenförmigen Verzeichnung im RAW Format und der aus meiner Sicht vorhandenen Schwächen in der Handhabung halte ich den Preis für das LEICA DG SUMMILUX 25 mm / F1.4 für deutlich überhöht. Eine Kaufempfehlung kann ich deshalb nicht aussprechen!
Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Artikels hat kein Leihgerät, Geschenke oder finanzielle Zuwendungen vom Hersteller des getesteten Produktes für diesen Artikel bekommen.