Zuletzt aktualisiert am 15. Februar 2019 von Birk Ecke
Die Firma irix The Swiss AG ist ein Newcomer auf dem Markt der Weitwinkelobjektive für Digitalkameras mit Kleinbildsensor, also der Sersorgröße, die 24 mm × 36 mm und damit der ehemaligen Bildformat des 35-mm-Kleinbildfilms entspricht. irix wirbt damit, dass ihre Objektive “The photographers dream” sind und mit Sensorauflösungen von mehr als 50 Megapixel problemlos beste Bildergnisse bieten. Die Firma ist in der Schweiz ansässig und gibt ehrlicherweise an, dass ihre Objektive in Südkorea gefertigt werden, was für mich absolut kein Manko ist. Ehrlichkeit gehört zum Vertrauen in eine Marke. Tatsache ist, dass die Objektive von irix – es gibt noch ein 11 mm f/4.0 – zu einem attraktiven Preis angeboten werden.
Man muss dazu wissen, dass es sowohl das irix 11 mm f/4.0 als auch das 15 mm f/2.4 in zwei Varianten gibt: Firefly und Blackstone. Diese unterscheiden sich in der Gestaltung des Korpus. Die Firefly Objektive bestehen außen aus Kunststoff, die Blackstone aus einer Aluminium-Magnesium Legierung. Das schlägt sich auch im Gewicht der Objektive nieder. Die Blackstone sind gegen Spritzwasser geschützt. Beide Objektivlinien sind für CANON, NIKON oder PENTAX verfügbar Ich persönlich habe mich für das irix 15 mm f/2.4 Blackstone entschieden. Ich liebe die Haptik der CLASSIC ZEISS Objektive mit ihrem Metallkorpus und dem satt laufenden Fokusring. Womit wir auch schon Thema sind: Die irix Weitwinkelobjektive haben genau wie die CARL ZEISS CLASSIC Objektive einen manuellen Fokus – und keinen eingebauten Bildstabilisator.
Objektive mit diesem starken Weitwinkelcharakter richten sich ohnehin an ambitionierte Fotografen, wobei die Kamera beim Scharfstellen hilft. Die Haptik der irix Blackstone Objektive begeistert. Der Fokusring lässt sich mit sattem Widerstand einstellen. Bei der Haptik besteht meiner Ansicht nach keinen Unterschied zu den hervorragend verarbeiteten CARL ZEISS Classic Objektiven. Ein Highlight ist das Einrasten des Fokusringes auf “unendliche” Entfernung. Zusätzlich gibt es vor der Gegenlichtblende einen Lock Ring, der den Fokusring blockiert. Dieser benötigt allerdings etwas Eingewöhnungszeit. Mir ist es immer mal wieder passiert, dass ich beim Blockieren des Fokusringes diesen mit verdreht habe. So satt wie sich der Fokusring bewegen lässt, ist der Lockring mit seinem doch recht weiten Drehwinkel in der Fotopraxis wohl kaum notwendig. Eine besondere optische Herausforderung für Objektive ist die hohe Auflösung des Bildsensors der NIKON D810 mit 36 Megapixeln. Bei dieser Auflösung werden Schwächen von Objektiven sofort deutlich. Während das an meiner NIKON D700 mit 12 Megapixeln sehr gut funktionierende SIGMA 12-24 1:4.5-5.6 II DG HSM an der NIKON D810 mit 36 Megapixeln in Bezug auf auf die Bildqualität bei jeder Brennweite und Blende kläglich scheiterte, tat das 15 mm f/2.4 Blackstone was es sollte, nämlich detailreiche und scharfe Fotos machen. Das war ein Punkt der mich wieder in meiner Meinung, dass Festbrennweiten die besten Objektive sind, bestätigte.
Ich bin kein Freund von Labortests und bewege mich lieber im Freien. Bei einer Tour durch die Innenstadt von München am Samstag vor dem Ersten Mai 2017 habe ich das irix 15 mm f/2.8 Blackstone an der NIKON D800 ausprobiert. Wie immer habe ich die Fotos im RAW-Format und im manuellen Modus aufgenommen. Entwickelt wurden die Fotos mit dem RAW Konverter DxO Optics Pro 11, der leider derzeit (Stand 30.04.2017) noch keine optischen Module für die NIKON D810 und das irix 15 mm f/2.8 Blackstone bietet Dennoch lassen sich die für solche extremen Weitwinkelobjektive auffälligen Volumendeformationen von Personen und Gegenständen an den äußeren Bildrändern mit DxO ViewPoint gut korrigieren. Eine tonnen-oder kissenförmige Verzeichnung ist auf diesen in natura entstandenen Fotos nicht zu erkennen. Die Schärfe ist sehr gut. Wenn man direkt gegen die tiefstehende Sonne fotografiert, sind gewisse Lensflares zu erkennen, aber auch die sind bei anderen Objektiven nicht selten. Ich würde das einfach als Mittel der interessanten Bildgestaltung bezeichnen. Wie bereits geschrieben, sind solche Weitwinkelobjektive etwas für Fotoenthusiasten.
Fazit: Das irix 15 mm f/2.4 Blackstone macht zweifellos gute Fotos. Den vergleichsweise günstigen Preis sieht man ihm mit seinem wertig wirkenden Ganzmetalgehäuse nicht an. Die Haptik ist ausgezeichnet. Die Schärfe und Detailtreue der Fotos kann sich sehen lassen, auch bei Kameras mit hoher Auflösung. Damit ist das irix 15 mm f/2.4 Blackstone mein derzeitiger Favorit unter den Weitwinkelobjektiven für digitale Kameras mit Kleinbildsensor. Wer im JPEG-Format und Automatikmodus seiner Kamera arbeitet, kann möglicherweise zu einer abweichenden Beurteilung kommen, insbesondere bei Lensflares. Für mich ist das nicht relevant, da nur ich im RAW Format und im manuellen Modus fotografiere. Objektive dieser Art sind ohnehin nur etwas für Liebhaber dieser Art von Fotografie.
Preis in Deutschland:
- irix 15 mm f/2.8 Firefly 475,00 €
- irix 15 mm f/2.8 Blackstone 695,00 €
Update 03.11.2017
- DxO PhotoLab als Nachfolger von DxO Opticts Pro bietet mittlerweile ein Kamera-Objektiv-Korrekur-Modul, das auf Anforderung heruntergeladen werden kann.
Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Artikels hat kein Leihgerät, Geschenke oder finanzielle Zuwendungen vom Hersteller des getesteten Produktes für diesen Artikel bekommen.
Externe Links
irix – irixlenses com
https://de.irixlens.com
irix auf flickr
https://www.flickr.com/photos/irixlens