Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2019 von Birk Ecke
Wer sich ernsthaft mit dem Thema Digitalfotografie auseinandersetzen möchte, kommt nicht darum, seine Bilder im RAW Modus – dem Rohdatenformat – aufzunehmen. Spätestens dann benötigt man eine leistungsfähige Bildbearbeitungssoftware. In der Regel liefert der Hersteller der Kamera auch zumindest einen einfachen – aber auf das Datenformat perfekt abgestimmten – RAW Konverter und Viewer kostenlos mit. Bessere Lösungen für einen effizienten Workflow und mit weitreichenden Korrekturmöglichkeiten sind käuflich erhältlich – auch von unabhängigen Softwarehäusern. Unter Mac OS X und Windows gibt es eine Vielzahl von kommerziellen RAW Konvertern. Wer das Betriebssystem Linux nutzt, muss sich allerdings einschränken.
Apple Macintosh oder Microsoft Windows
Apple bietet seine Rechner sozusagen aus einem Guss an. Die Hardware und das Betriebssystem Mac OS X kommen von ein- und demselben Hersteller. Inkompatibiltäten gibt es daher nicht und die Benutzerfreundlichkeit ist nach wie vor einzigartig. Dazu kommt, dass es von Apple eine Menge nützliches Zubehör zu iMac & Co. gibt, beispielsweise die Time Capsule zur Datensicherung oder das geniale Touch Pad. Dafür ist die Hardware entsprechend teurer.
Microsoft Windows läuft auf allen PC mit Intel oder AMD Prozessoren. Dafür gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl an Windows Versionen, mit 32 Bit oder 64 Bit Unterstützung. Da Microsoft selbst keine PC produziert, ist insbesondere bei Billigmarken eine 100-prozentige Kompatibilität kaum zu gewährleisten. Mit der Version 7 des Windows Betriebssystems sind aber wenigstens die Benutzerfreundlichkeit und die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit deutlich angestiegen.
Fast alle Programme zur Nachbearbeitung oder zum Entwickeln digitaler Fotos sind für beide Plattformen – Mac und Windows – verfügbar – und kosten gleich viel Geld. Das gilt für herstellerunabhängige Programme wie DxO Optics Pro, Adobe Lightroom, Adobe Photoshop, AfterShot Pro (ehemals Bibble) aber auch für herstellerabhängige Programme wie NIKON Capture NX2. Lediglich das kameraherstellerunabhängige Apple Aperture ist nur für Mac verfügbar.
Letztlich ist es also nur eine Frage des persönlichen Geschmacks, sich für Apple oder Microsoft zu entscheiden. Das Geld für die Softwarelizenzen der professionellen Bildbearbeitungsprogramme muss man in jedem Fall ausgeben – so oder so. Ich persönlich arbeite lieber mit Mac, denn mir ist eine effiziente Arbeitsweise in einer stabilen Betriebssystemumgebung wichtig.
Oder doch lieber Linux?
Für Linux gibt es an professioneller kommerzieller Bildbearbeitungssoftware lediglich Aftershot Pro (ehemals Bibble). Diese Software wird in Tests hochgelobt, zumal sie mit knapp 60,- $ auch noch preiswert ist. Ansonsten bleibt Linux Nutzern die Verwendung von OpenSource Programmen wie DigiKam. Auch DigiKam kann mit RAW Dateien umgehen und ist zudem auch für Windows und Mac verfügbar.
Ein weiteres freies Programm zur Bearbeitung von RAW Fotos ist RawTherapee – ebenfalls auch für Mac und Windows erhältlich. Einen ähnlichen Ansatz wie Lightroom verfolgt die freie Software Darktable, die einen sehr großen Funktionsumfang hat und sehr viele Kamera-Objektiv-Kombinationen unterstützt. Wer auf einem Linux Rechner RAW Fotos nur ansehen möchte, ist mit dem kostenlosen Viewer Geeqie hervorragend bedient.