Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2019 von Birk Karsten Ecke
Das derzeitige Flaggschiff der OLYMPUS M.ZUIKO Objektivserie für Micro Four Thirds Kameras ist das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8. Dieses Objektiv ist zur Zeit das einzige der neuen Pro Kategorie. Das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 wird ausdrücklich als staub- und spritzwassergeschützt beworben. Was Sie vom M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 erwarten dürfen, können Sie in diesem Artikel erfahren.
Randbedingungen
Ich fotografiere immer im manuellen Modus (Programmwählrad M) und im RAW Format. Meine Fotokameras verwende ich ausschließlich zum Fotografieren. Die RAW Fotos entwickle ich am Rechner mit einem entsprechenden RAW Konverter. Ich werde daher keine Aussage zur Qualität von Videos oder in der Kamera erstellter JPEG Fotos machen.
Lieferumfang
Im Karton befinden sich ab Werk:
- Objektiv M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8
- Objektivdeckel LC‑62D (62mm)
- Gegenlichtblende LH‑66
- Aufbewahrungsbeutel
Anders als beim deutlich billigeren und ebenfalls spritzwassergeschützten M.Zuiko Digital 12-50mm 1:3.5-6.3 EZ muss man die Gegenlichtblende nicht gesondert zukaufen.
Empfohlenes Zubehör
Über den Sinn (und vermeintlichen Unsinn) von UV und Haze Filtern können Sie sich in diversen Foren informieren, die Meinungen dazu gehen – wie nicht anders erwartet – auseinander. Ich jedenfalls würde niemals ein teures Objektiv wie das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 ohne UV-Haze Filter verwenden – schon aus Gründen des Schutzes der Linsen. Ich habe mich für den 62 mm B+W UV-HAZE XS-PRO digital Filter mit Nano Vergütung entschieden. Eine Top Optik hat auch einen Top Vorsatz verdient – der Bildqualität zuliebe.
Haptik und Fokussierung
Das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 liegt beim Auspacken erst einmal satt in der Hand! Es ist mit einer Masse von etwa 400 Gramm an der sehr kompakten OLYMPUS OM-D E-M5 auch ohne den optionalen Batteriegriff HLD-6 sehr angenehm zu führen. Der Zoom- sowie der Fokusring aus gerändeltem Metall sind echte Handschmeichler. Eine gewisse Enttäuschung folgt beim Drehen des Zoom-Rings: Anders als beim dreimal billigeren und dabei aber auch noch wirklich grundsolide wirkenden M.Zuiko Digital 12-50mm 1:3.5-6.3 EZ gibt es bei diesem Profiobjektiv keine Innenfokussierung und ein billig wirkender Plastiktubus fährt aus.
Damit steht OLYMPUS mit diesem Objektiv in diesem Segment aber nicht allein: Auch das optisch sehr gute TAMRON SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD für NIKON oder CANON Kleinbildformat ist ähnlich konstruiert. OLYMPUS verspricht dennoch Staub- und Spritzwasserschutz, womit das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 ausgezeichnet zu den wetterfesten OM-D EM-1 und EM-5 passt. Die fehlende Innenfokussierung stellt aber unter Umständen ein Problem dar, wenn man dasselbe Objekt mit anderer Brennweite aus derselben Entfernung fotografieren möchte.
Optische Qualität
OLYMPUS verlangt für das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 einen gehobenen Preis, der dem der Mitbewerber selbst im Segment der digitalen Kleinbildformatfotografie in nichts nachsteht. Da darf man bezüglich der Abbildungsqualität schon einiges erwarten. OLYMPUS hat es bisher immer verstanden, ausgezeichnete Fotoobjektive zu konstruieren und herzustellen – und auch das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 setzt diese Tradition fort. Das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 produziert unabhängig von Blende und Brennweite absolut keine Tonnen- oder Kissenform bei senkrechten Linien.
Feine Details werden vom M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 in Verbindung mit dem E-M5 Body problemlos erfasst wie das folgende Foto von unserem Kater zeigt.
Bokeh
Auch in dieser Disziplin kann das M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 trotz des im Vergleich zu einem Kleinbildsensor deutlich kleinerem Micro Four Thirds Sensor der OLYMPUS OM-D E-M5 punkten. Bei Offenblende lassen sich Motive wunderbar freistellen.
Unterstützung durch RAW Konverter
Adobe Lightroom 5
Adobe Lightroom kann die RAW Daten der OLYMPUS OM-D E-M5 problemlos lesen und die Fotos können auch bearbeitet und entwickelt werden. Allerdings unterstützt Adobe Lightroom grundsätzlich keine Objektivkorekturen der Kameras und Objektive von OLYMPUS.
Apple Aperture 3.5 & iPhoto 9.5
Beide Programme lesen die RAW Daten von OLYMPUS OM-D E-M5 und M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 problemlos. Apple versorgt sein Betriebssystem regelmäßig mit Updates für die RAW Konverter. Die Bearbeitungsmöglichkeiten bei iPhoto sind allerdings gegenüber Aperture sehr eingeschränkt.
Corel AfterShot Pro 1.2
Für Nutzer des freien Betriebssystems Linux ist Corel AfterShot Pro 1.2 der einzige verfügbare professionelle RAW Konverter. Die Unterstützung von Kameras der Marke OLYMPUS ist an sich ganz ordentlich. Allerdings wird die Kombination von OLYMPUS OM-D E-M5 und M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 zur Zeit nicht unterstützt. Die RAW Daten werden aber problemlos gelesen.
DxO Optics Pro 9 ELITE
DxO Optics Pro 9 Elite unterstützt RAW Daten von OLYMPUS Kameras sehr gut. Beim ersten Einlesen von Fotos der OLYMPUS OM-D E-M5 mit dem M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 wird die Kamera-Objektiv-Kombination problemlos erkannt und das entsprechende optische Modul kann nachgeladen werden.
Phase One Capture One 7
Auch Phase One Capture One 7 unterstützt die Kombination aus OLYMPUS OM-D E-M5 und M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 uneingeschränkt. Die Kamera-Objektiv-Kombination wird automatisch erkannt und Objektivkorrekturen werden automatisch angewendet.
Zusammenfassung
Wie bei dem gehobenen Preis des M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm 1:2.8 nicht anders zu erwarten, liefert das Objektiv eine ausgezeichnete Bildqualität. Wer noch mehr erwartet, muss dann schon zu einer Vollformatkamera und Objektiven mit Festbrennweiten greifen.