Wer optimistisch war und geglaubt hat, dass CORONA an der deutschen Wirtschaft und damit unserem hart erarbeiteten gesellschaftlichen Wohlstand spurlos vorübergehen würde, hat sich kräftig getäuscht. Die aktuellen Zahlen zur deutschen Wirtschaftskraft zeichnen ein düsteres Bild. Wenn wir richtig Pech haben, schlittern wir in die größte Wirtschaftskatastrophe seit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre. Vielleicht kommt es aber auch noch schlimmer als damals. Das hier ist nur eine Zwischenbilanz nach nur 6 Wochen Lockdown einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt.
Die folgenden Zahlen machen deutlich, in welcher wirtschaftlichen Lage sich Deutschland nach nur 6 Wochen Lockdown, der in allen Bundesländern seitdem mehr oder weniger rigoros verfolgt wird, befindet. Die “Bazooka” des Bundesfinanzministers Olaf Scholz ballert aus vollen Rohren. Helfen wird das Dauerfeuer nur wenig – und dann auch nur wenigen. Bundesweit haben bisher 718.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Dazu kommt: Es gibt einfach Branchen, wie das Hotel- und Gastgewerbe, die ihre Einbußen systembedingt nie mehr nachträglich erwirtschaften können.
Für die immer noch optimistischen Leser dieses Blog. Die folgenden Zahlen stammen vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB):
- Das Bruttoinlandsprodukt wird – selbst wenn sich die Wirtschaft im Laufe dieses Jahres erholen würde – um 8,4 Prozent zurückgehen.
- Die Beschäftigtenzahl fällt nach oben genanntem Szenario um 470.000 Personen niedriger aus als im vergangenen Jahr.
- Die Zahl der Kurzarbeiter wächst auf 2,5 Millionen.
Wer es noch deutlicher braucht, hier die Zahlen vom IFO Institut:
- Den größten Wirtschaftseinbruch haben Reisebüros und -veranstalter – minus 84 Prozent.
- Die Luftfahrtbranche – minus 76 Prozent.
- Das Gastgewerbe – minus 68 Prozent.
- Das Gesundheitswesen – minus 45 Prozent (Es werden eigentlich wichtige Operationen seitens der Regierung verschoben und und Krankenhäuser und Pflegedienste ordnen Kurzarbeit für Ihre Beschäftigten an, weil deren Kunden Angst vor einer Corona-Ansteckung haben. Eine Tagespflege findet nicht mehr statt. Physiotherapie war bis vor kurzem weitgehend eingestellt.)
- Kunst, Unterhaltung und Erholung – minus 43 Prozent.
- Der Fahrzeugbau – minus 41 Prozent.
All diese ohnehin aufschreckenden Zahlen gelten unter dem Vorbehalt, dass sich die Wirtschaft im Laufe dieses Jahres wieder erholt und keine zweite Infektionswelle auf Deutschland zugerollt kommt. Aber: Diese zweite Welle wird ganz sicher kommen. Nur: Niemand weiss wann. Manche Minister in dieser Republik machen sich derzeit rar. Vom Innenminister Seehofer ist seit Wochen nichts mehr zu hören. Wenn er was verzapft hat – und das nur gemeinsam mit unserer “hochkompetenten” Landwirtschaftsministerin Anja Karliczek -, war es das Einfliegen von 80.000 Erntehelfern aus Rumänien zur Spargelernte. Zu dieser dilletantischen Aktion erspare ich mir jeden weiteren Kommentar.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack auf die Kleinstaaterei in Deutschland, die seit CORONA wieder ausgebrochen ist. Was in einem Bundesland erlaubt ist, kostet in einem anderen ein hohes Bußgeld. Wir sind der Willkür unserer “Landesväter (m/w/d)” und ihrer willfährigen Polizei ausgeliefert, die erstmals wieder genüsslich und so richtig aus vollen Zügen ihre Macht ausüben darf. Die vollkommen blödsinnigen Aktionen dieser “Gesetzeshüter” waren ja in München in den letzen Wochen zur Genüge zu sehen – selbst der bayerische Innenminister Herrmann musste bisweilen auf Grund eines Shitstorms bei Twitter stammelnd zurückrudern. Die persönlichen Befindlichkeiten von Politikern stehen mittlerweile über dem Grundgesetz – legitimiert durch ein Infektionsschutzgesetz – und die Mehrheit in diesem Land jubelt über die Beschränkungen.
Jeder, der die Politik der kompletten Abschottung kritisch sieht, wird mittlerweile angefeindet. Die Rechnung wird aber am Ende aufgemacht. Dann werden wir sehen, wer es richtig gemacht hat. Spätestens wenn es den Deutschen wegen Kurzarbeit oden den Verlust des Arbeitsplatzes mal richtig an den Geldbeutel geht und die Sterblichkeit so hoch ist, wie in Schweden, werden wir uns alle fragen, welcher der richtige Weg war. Vorher ruinieren wir ohne wirkliche Not die Wirtschaft, treiben Millionen Menschen in die Arbeitslosigkeit und dann sehen wir erst mal mit sorgenvoll gefalteter Kanzlerinnenmiene weiter …