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Review: NIKON D500 – Ein erster Eindruck von NIKON’s Flaggschiff mit DX Bildsensor

Erst seit seit wenigen Wochen ist das neue Flaggschiff der NIKON Spiegelreflexkameras mit einem Bildsensor im DX Format (23,5 mm x 15,7 mm) verfügbar. Die NIKON D500 ist eindeutig im Lager der Profikameras positioniert und – wenn man so will – der legitime Nachfolger der NIKON D300s. Der gegenüber dem FX-Format kleinere DX-Bildsensor stellt nicht unbedingt einen Nachteil dar, wie wir später noch sehen werden.

Zur Zeit noch ein Exot mit Alleinstellungsmerkmalen

Die NIKON D500 ist zur Zeit (Juni 2016) noch selten zu sehen, denn der Verkauf der ersten Exemplare scheint ausschließlich über ausgewählte Händler zu laufen. Die NIKON D500 wird aber zweifellos ein Renner im Portfolio der NIKON Spiegelreflexkameras, denn sie hat zumindest zur Zeit Alleinstellungsmerkmale in ihrem Marktsegment. Das herausragendste Feature der NIKON D500 ist zweifellos die hohe Lichtempfindlichkeit des Bildsensors, die von ISO 1oo bis ISO 51.200, erweitert von ISO 50 bis zu ISO 1.640.000 reicht.

Bild: Die NIKON D500 mit Objektiv AF-S VR MICRO-NIKKOR 105 MM 1:2,8G IF-ED.
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Die hohe Lichtempfindlichkeit macht die NIKON D500 zum idealen Begleiter für die Available Light, Wildlife und Street Photographie. Lediglich die weitaus größere und teurere NIKON D5 kann derzeit mit noch einmal höheren ISO Werten umgehen. Der Bildsensor im kleineren DX Format hat den Vorteil, dass der Bildwinkel im Vergleich zu Kleinbildsensoren (bei NIKON als FX bezeichnet) um den Faktor 1,5 verkleinert ist. Auf diese Weise kommt bei der Nutzung von Vollformatobjektiven eine scheinbare Brennweitenverlängerung um den Faktor 1,5 zustande.

Haptik und Bedienbarkeit der NIKON D500

Wer die NIKON D500 zum ersten Mal in die Hand nimmt, merkt wie solide diese Kamera gefertigt ist. Größe und Gewicht unterscheiden sich kaum von der NIKON D700, D750 und D810. Die NIKON D500 ist also alles andere als kompakt und nichts für die Jackentasche. Der Handgriff auf der rechten Kameraseite ist ausreichend groß, ausgezeichnet geformt und die genarbte Oberfläche sorgt für ein sehr angenehmes Griffgefühl. Diese Kamera nimmt man sehr gerne in die Hand.

Die NIKON D500 ist zweifellos eine Profikamera. Es gibt keine Programme für Sonnenuntergang, Feuerwerk, Portrait oder ähnliches. Es stehen Programmautomatik (P), Blendenautomatik (S), Zeitautomatik (A) oder die manuelle Einstellung (M) von Blende und Belichtungszeit zur Verfügung. Einen eingebauten Blitz, wie er etwa bei der D750 oder D610 existiert, gibt es bei der NIKON D500 nicht. Überhaupt fällt ein Vergleich zwischen D610 / D750 / D810 und der D500 schwer, denn alle Kameras besetzen unterschiedliche Marktsegmente.

Bild: Die NIKON D500 mit Objektiv AF-S VR MICRO-NIKKOR 105 MM 1:2,8G IF-ED.
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Angenehm ist die Positionierung des Tasters für die Einstellung für die Einstellung der adäquaten ISO Empfindlichkeit. Dieser befindet sich bei der NIKON D500 auf der Oberseite der Kamera im Bereich des Handgriffes, wodurch im von mir bevorzugten manuellen Modus (M) mit händischer Einstellung von Blende und Belichtungszeit eine schnelle Anpassung an veränderte Lichtverhältnisse möglich ist. Wie bei allen NIKON Profikameras sind alle Bedienelemente gegen unbeabsichtigte Verstellung gesichert.

Bildqualität

Mit einer Auflösung von 20,9 Megapixel liegt die D500 gleichauf mit ihrer größeren Schwester D5, aber deutlich unterhalb der D810. Das ist für eine Kamera, die ohnehin meist draußen und ohne Stativ benutzt wird, nicht unbedingt ein Nachteil – zumal man weiterhin problemlos die vorhandenen Objektive nutzen kann. Dafür ist die Lichtempfindlichkeit absolut überragend. Die NIKON D500 schreibt RAW Fotos auf Wunsch mit 14 Bit Farbtiefe und auch der Adobe Farbraum wird unterstützt. Damit hat man Reserven bei der Entwicklung der Fotos.

Bild: Eine Probeaufnahme. NIKON D500 mit AF-S 16-80 mm 1:2.8-4.
ISO 51.200 ¦ f/5.6 ¦ 80 mm ¦ 1/20 s ¦ kein Blitz.
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Bild: Schmaltier im Wald an einem Frühlingsmorgen.
NIKON D500 mit AF-S VR MICRO-NIKKOR 105 MM 1:2,8G IF-ED.
ISO 6.400 ¦ f/2.8 ¦ 105 mm ¦ 1/25 s ¦ kein Blitz.
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Bild: Schmalreh auf einer Waldwiese an einem Frühlingsmorgen.
NIKON D500 mit AF-S VR MICRO-NIKKOR 105 MM 1:2,8G IF-ED.
ISO 1.600 ¦ f/2.8 ¦ 105 mm ¦ 1/100 s ¦ kein Blitz.
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Die hohe adäquate ISO Empfindlichkeit des Bildsensors ermöglicht selbst bei Dunkelheit noch die Aufnahme von Farbfotos. Selbst bei ISO 51.200 hält sich das Bildrauschen in Grenzen. Der Autofokus, sofern die Objektive diesen unterstützen, sitzt bei allen Lichtbedingungen perfekt, auch bei Dunkelheit. Mit der minimalen Verschlusszeit von 1/8.000 s lassen sich Objekte wunderbar freistellen.

Bild: Dieses Huhn erinnert mit der Musterung seine Gefieders ein wenig an eine Kanadagans.
NIKON D500 mit AF-S VR Zoom-Nikkor 70–300 mm 1:4,5–5,6G IF-ED.
ISO 200 ¦ f/5.6 ¦ 300 mm ¦ 1/200 s ¦ kein Blitz.
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Die NIKON D500 und diverse RAW Konverter

Im Moment (Juni 2016) ist die Unterstützung der NIKON D500 so eine Sache. Weder das von mir bevorzugte DxO OpticsPro ELITE EDITION, noch Phase One Pro oder Silkypix Developer Studio Pro 7 unterstützen Stand 05.06.2016 die RAW Dateien der NIKON D500. Lediglich Adobe Lightroom CC (2015) und Adobe Photoshop CC (2015) unterstützen die NIKON D500. Die Ergebnisse der Entwicklung von RAW Fotos, die mit hohen ISO Einstellungen aufgenommen wurden, also entsprechend verrauscht sind, lassen jedoch bei der Verwendung von Lightroom zu wünschen übrig. Im Moment ist deshalb NIKON CAPTURE NX-D (https://www.nikon.de/de_DE/product/software/capture-nx-d) für die D500 das Mittel der Wahl für die Entwicklung von RAW Fotos.

Update 07.07.2016: Seit heute unterstützt auch DxO Optics Pro 11 ELITE die NIKON D500 mit dieversen Kamera-Objektiv-Modulen.

Bild: NIKON CAPTURE NX-D auf einem MacBook Pro unter OS X 10.11.5.
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Bild: DxO Optics Pro mit Unterstützung der Kamera NIKON D500 (Stand 07.07.2016).

Preise

Die NIKON D500 ist entweder als Body für 2.329,- € oder als Kit mit dem Objektiv AF-S 16-80mm/2.8-4.0 3.329,- € zu haben. Grauimporte sind ein wenig günstiger. Vorerst ist das Angebot auf dem deutschen Markt eher knapp. Nach einem Preisnachlass braucht man daher momentan in Deutschland wirklich nicht zu fragen. Bei welchem Preis sich die NIKON D500 mittelfristig einpendelt, bleibt abzuwarten.

Meine Empfehlung

Soll man die NIKON D500 kaufen? Eindeutig JA, wenn Sie ambitionierter oder professioneller Fotograf sind und im manuellen Modus fotografieren! Es ist eindeutig die beste bisherige NIKON mit DX Bildsensor – und, was die Lichtempfindlichkeit angeht – direkt unter der NIKON D5 angesiedelt. Die moderate Auflösung des Bildsensors mit 20,9 Megapixel spricht ebenfalls für die NIKON D500. Man muss nicht extrem teure Objektive kaufen, um mit dieser Kamera gute Bilder zu machen. Die NIKON D500 stellt einen guten Kompromiss zwischen Bildauflösung und Lichtempfindlichkeit dar. Sie ist eindeutig in der Profiliga etabliert. Dedizierte Einstellungen für Szenen, wie etwa Portrait, Feuerwerk oder Sonnenuntergang, gibt es keine. Insgesamt ist die NIKON D500 ein solides Handwerkszeug, auf das viele Fotografen ganz sicher seit Jahren gewartet haben.

 

Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Artikels hat kein Leihgerät, Geschenke oder finanzielle Zuwendungen vom Hersteller des getesteten Produktes für diesen Artikel bekommen.

 

Externe Links

NIKON D500 – NIKON
https://www.nikon.de/de_DE/product/digital-cameras/slr/professional/d500

NIKON CAPTURE NX-D – NIKON
https://www.nikon.de/de_DE/product/software/capture-nx-d

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