birk-ecke.de

Review: DxO Optics Pro 9 ELITE – Alles wirklich nur eine Frage des Lichts?

Brandneu ist in den letzten Tagen der RAW Konverter DxO Optics Pro in der Version 9 auf den Markt auf den Markt der Fotoeditoren und RAW Konverter gekommen. DxO Labs hat sich mit seinem RAW Konverter in den letzten Jahren bei Fotoprofis einen guten Namen gemacht. Und auch ich finde dieses Programm zum Entwickeln der Rohdaten meiner NIKON DSLR‘s sehr gut.

Editionen

DxO Optics Pro 9 gibt es wie bisher auch in der Standard und der Elite Editions. Besitzer von Profikameras müssen zur teuren Elite Ausgabe des RAW Konverters greifen. Das schlägt bei einer Erstanschaffung mit stolzen 299,- € zu Buche! Damit ist DxO Optics Pro 9 Elite der teuerste RAW Konverter und topt vom Preis her sogar Phase One Capture One! Bis zum 20. November verkauft DxO die Elite Version in ihrem Online Shop für ermäßigte 199,- €. Ein Update von Version 8 Elite kostet derzeit im DxO Online Shop ermäßigte 69,- €.

Eine neue Benutzeroberfläche und verbesserte Funktionen

Doch was bietet die neue Version 9 wirklich neues? Zuerst einmal fällt die neu gestaltete und übersichtlichere Benutzeroberläche auf. Den Arbeitsbereich „Entwickeln“ gibt es nicht mehr. Damit schließt DxO zu seinen direkten Mitbewerbern Adobbe Photoshop Lightroom 5 und Phase One Capture One 7 auf. Fertig bearbeitete Fotos werden jetzt via „Export auf Festplatte“ wahlweise als JPEG, 16 bzw. 8 Bit TIFF oder dem Adobe RAW Format DNG auf einen Datenträger geschrieben.

Bild: DxO Optics Pro 9 hat eine neue und aufgeräumtere Benutzeroberfläche bekommen.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

Bild: Neu in DxO Optics Pro 9 ist auch die deutlich verbesserte Funktion “Preset anwenden”, die jetzt eine größere Vorschau von vorgefertigten Entwicklungseinstellungen von Fotos zum direkten Vergleich übersichtlich darstellt.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

RAW Dateien

DxO Optics Pro 9 ist ein von Kameraherstellern unabhängiger RAW Konverter. Dieses Datenformat hat für Fotografen echte Vorteile. Man kann die Belichtung und den Weißabgleich im Nachhinein verändern. Bei schwierigen Lichtverhältnissen lässt sich aus den Bildern gegenüber JPEG einiges an Bildqualität herausholen. In der Praxis bedeutet dies, das man zum Beispiel ausgefressene Lichter komplett vermeiden kann. Das folgende Beispiel – ein Originalfoto von DxO Labs – zeigt sehr eindrucksvoll, was sich aus einer RAW Datei bereits mit den Standardeinstellungen von DxO Optics Pro 9 herausholen lässt.

Bild: Bereits mit den Standardeinstellungen von DxO Optics Pro lässt sich aus einer RAW Datei eine ausgezeichnete Bildqualität herausholen. Für dieses Foto (c) 2013 by DxO Labs.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

JPEG Dateien

Auch JPEG Dateien profitieren noch von einer Nachbearbeitung in DxO Optics Pro 9. Allerdings sind die Eingriffsmöglichkeiten bei diesem Dateiformat deutlich gegenüber RAW eingeschränkt. JPEG hat nur eine Farbtiefe von 8 Bit und der Weißabgleich ist so wie fotografiert! Der Kontrast eines Fotos im JPEG Format lässt sich aber auch mit nur einem Mausklick verbessern.

Bild: Auf der griechischen Insel Rhodos. Am Vormittag herrscht hier oft eine dunstige Wetterlage. Dazu kommt die intensive Sonneneinstrahlung. Mit DxO Optics Pro lässt sich das mit einer SONY DSC-H5 erstellte Foto aber noch verbessern. Für dieses Foto (c) 2013 by Herbert Ecke mit SONY DSC-H5.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

Entrauschen von Fotos

Wenn man mit einer Digitalkamera mit hohen adäquaten ISO Werten fotografiert, verrauschen die Fotos irgendwann. Der Effekt ist vergleichbar mit dem Filmkorn lichtempfindlicher Filme der analogen Ära. Das folgende Foto habe ich gestern Abend nach Sonnenuntergang auf einer Waldwiese bei Saurasen mit einer NIKON D700 und dem eher mäßigen Objektiv AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3.5-5.6G ED VR gemacht – mit ISO6400! DxO Optics Pro 9 beherrscht diese Disziplin ganz ordentlich. Die Mitbewerber können es jedenfalls nicht so gut.

Bild: Das Entrauschen von Digitalfotos beherrscht DxO Optics Pro 9 ganz gut. Hier ein mit ISO 6400 aufgenommenes Bild.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

Typische Probleme von Fotos mit Weitwinkelobjektiven beheben

Ein Problem, das sich immer wieder beim Fotografieren unter den eingeengten Verhältnissen von alten Städten ergibt, sind stürzende Linien. Hält man die Kamera beim Fotografieren im Weitwinkelbereich nicht absolut auf der Horizontline, kippen die vertikalen Begrenzungen von Gebäuden – ein Graus für Architekturfotografen. Nur leider kann man mit horizontal ausgerichteter Kamera oft nicht das ganze Objekt ablichten und Tilt-Shift-Objektiv hat nun mal auch nicht jeder. DxO Optics Pro 9 beherrscht wie seine Vorgänger auch schon die Korrektur stürzender Linien. Neu hinzu gekommen ist die Trapezkorrektur.

Bild: Wie schon seine Vorgängerversionen beherrscht DxO Optics Pro 9 auch perfekt die Korrektur stürzender Linien. Zusätzlich kann man auch eine Trapezkorrektur anwenden. Für dieses Bild (c) 2013 by Herbert Ecke mit SONY DSC-H5.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

Optische Module

Ein Vorzug von DxO ist, das es eine riesige Anzahl an kalibrierten Kamera-Objektiv-Modulen gibt, mit denen sich praktisch jedes Problem rund um Fotos im RAW Format lösen lässt. So lassen sich die typischen Macken bestimmter Objektive, wie etwa tonnenförmige oder kissenförmige Verzeichnungen automatisch entfernen. Wenn ein RAW Foto entwickelt wird, das mit einer neuen Kamera oder einem neuen Objektiv aufgenommen wurde, fragt DxO Optics Pro 9 – so wie seine Vorgängerversionen auch – nach, ob das entsprechende Kamera-Objektiv-Modul installiert werden soll. Dazu ist eine Internetverbindung erforderlich.

Bild: Wenn ein RAW Foto entwickelt wird, das mit einer neuen Kamera oder einem neuen Objektiv aufgenommen wurde, fragt DxO Optics Pro 9 – so wie seine Vorgängerversionen auch – nach, ob das entsprechende Kamera-Objektiv-Modul installiert werden soll. Dazu ist eine Internetverbindung erforderlich.
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

Wie bereits bei den Vorgängerversionen von DxO Optics Pro 9 bleiben die Benutzer der meiner Meinung nach sehr guten Objektive von CARL ZEISS außen vor. Es gibt kein einziges Kamera-Objektiv-Modul für diese sehr hochwertigen Objektive. Das finde ich unverständlich, da gerade Fotoprofis die Qualität der Festbrennweiten von CARL ZEISS schätzen. Fotos, die mit diesen Objektiven gemacht wurden, lassen sich dennoch problemlos nachbearbeiten und entwickeln.

Nichtdestruktives Entwickeln

Wie andere RAW Konverter auch, arbeitet DxO Optics Pro seit jeher nichtdestruktiv. Alle Änderungen, die man an einem Digitalfoto – egal, ob RAW, TIFF oder JPEG -vornimmt, werden nicht auf das Originalbild übetragen. Das ursprünglich erstellte Foto bleibt komplett erhalten. Das ist vielleicht mal wichtig, falls es Rechtstreitigkeiten um die Urheberschaft eines Fotos gibt – oder man selbst im Laufe der Jahre einen anderen künstlerischen Stil entwickelt.

Zügiger Start

Der Start von DxO Optics Pro 9 Elite geht wie gewohnt zügig vonstatten. Auf einem iMac 21,5 Zoll Modelljahr 2009 mit 3,06 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor und 4 GByte Arbeitsspeicher und Betriebssystem Mac OS X 10.9 dauert der Start inklusive DxO Film Pack 4 Expert Plugin nur etwa 15 Sekunden.

Fazit

Wer viel oder ausschließlich im RAW Format fotografiert, bekommt mit DxO Optics Pro 9 einen ausgezeichneten RAW Konverter, der sich zudem sehr intuitiv und ohne großen Einarbeitungsaufwand bedienen lässt. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit von DxO Optics Pro 9 ist sehr gut und die Ergebnisse sind absolut überzeugend. Meine Erfahrung zeigt, dass sich die Hersteller von Fotosoftware mit jedem neuen Release auf’s neue übertrumpfen. So bleibt abzuwarten, was Adobe Lightroom oder Phase One Capture One mit ihren nächsten Softwareversionen an neuen Funktionen herausbringen.

Externe Links

Die offizielle Internetseite von DxO Labs (deutsch) – DxO Image Science
www.dxo.com/de

Die mobile Version verlassen