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Making Of: Der Geistergolf im Gewerbegebiet an der Ritteröder Straße in Hettstedt

Ich bin immer wieder fasziniert von den Lichtschlieren, die Autos auf Fotos mit Langzeitbelichtungen bei Dunkelheit hinterlassen. Allerdings sind auf solchen Bildern die Autos selbst nicht zu sehen. Ziel war, sowohl die Lichtschlieren als auch das Auto sichtbar zu machen. Die Location wurde spontan ausgesucht. Eigentlich sollte das Foto auf dem Marktplatz der Stadt Hettstedt entstehen, mit dem historischen Saigertor als Hintergrund. Der SCHMIDTBAUER KRAN sowie der Sattelschlepper im Hintergrund gaben aber ein besser passendes technisches Rahmenmotiv vor.

Für dieses Foto braucht man:

Zuerst musste eine passende Geschwindigkeit für das Auto ermittelt werden. Das Auto soll zum Ende der Belichtungszeit unmittelbar vor der Kamera sein. In diesem Fall wurde die Entfernung des startenden Autos zur Kamera durch Abschreiten mit 150 Meter abgschätzt (man hätte die Entfernung auch in Google Maps ausmessen oder per Laser ermitteln können). Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 150 m / 30 s * 3.6 = 18 km/h. Dann wurde auf der Mauer des Restpostenmarktes ein starkes externes Blitzgerät aufgebaut, dass den Golf aus der vom Fotografen gesehen rechten Seite ausleuchtet. Das Rohbild zeigt übrigens noch das Blitzlicht auf der Mauer. Die Kamera wurde am mauerseitigen Straßenrand auf einem Stativ aufgebaut. Das zweite Blitzgerät hält der Fotograf in der Hand und löst aus, wenn das Auto vor der Kamera ist. Das Blitzgerät auf der Mauer muss als Slave arbeiten, löst also automatisch mit dem ersten aus. Bezüglich der Beleuchtung des Autos muss man gegebenenfalls etwas experimentieren. In diesem Fall mit dem Golf IV hat Standlicht die besten Ergebnisse geliefert.

Bild: Das unbearbeitete Foto vom Geistergolf. Auf der Mauer rechts im Bild ist noch das zweite Blitzgerät zu sehen.

Es wurde eine NIKON D700 mit einem AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3,5-5,6G ED VR verwendet. Die Brennweite wurde auf 35 mm eingestellt, um die Szene komplett aufnehmen zu können. Ich habe für die D700 noch keine 35-mm-Festbrennweite, daher das Zoomobjektiv. Blende 9 für eine weitgehende Tiefenschärfe der ganzen Szene und 30 s Belichtungszeit für die Ausprägung der Lichtstreifen. RAW Modus für umfassende Nachbearbeitbarkeit des Fotos. Das RAW Foto wurde mit DxO Optics Pro 7 ELITE zugeschnitten und entwickelt. Die Nachbearbeitung erfolgte in DxO FilmPack 3 EXPERT.

Bild: Das fertige Foto vom Geistergolf. NIKON D700 mit DxO Optics Pro 7 ELITE und DxO FilmPack 3 EXPERT.

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